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Formaldehyd kann auf verschiedene Weise in die Raumluft gelangen. Eine häufige Quelle ist der Einsatz von Formaldehyd enthaltenden Materialien in der Innenausstattung von Gebäuden, wie beispielsweise Baumaterialien, Möbel und Papier. Auch Schadstoffemissionen von Verbrennungsmotoren, zum Beispiel in Autos oder bei der Verbrennung von Heizöl oder Tabak, können zu einer Freisetzung von Formaldehyd führen.
Auch bestimmte Reinigungsmittel und Desinfektionsmittel enthalten Formaldehyd oder können bei der Anwendung Formaldehyd freisetzen. Die häufigsten Quellen sind jedoch Baustoffe. Dabei beschleunigen warme und feuchten Bedingungen die Abgabe von Formaldehyd zusätzlich. Also insbesondere, wenn sich Menschen in Innenräumen länger aufhalten.
Eine hohe Belastung der Luft mit Formaldehyd kann gesundheitsschädlich sein und zu Atemwegsirritationen, Kopfschmerzen und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Langfristige Exposition gegenüber Formaldehyd kann das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen, insbesondere für Nasen- und Rachenkrebs.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Formaldehyd als möglicherweise krebserzeugend für den Menschen eingestuft. In den USA wurde Formaldehyd von der Environmental Protection Agency (EPA) als krebserzeugend eingestuft und von der International Agency for Research on Cancer (IARC) als wahrscheinlich krebserzeugend für den Menschen eingestuft. In Europa wurde Formaldehyd von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) als krebserzeugend eingestuft.
Es ist wichtig, die Belastung der Luft mit Formaldehyd zu minimieren, um das Risiko von gesundheitlichen Problemen zu verringern. Dazu können beispielsweise das Vermeiden von Materialien mit hohem Formaldehydgehalt, das Lüften von Räumen und der Einsatz von Luftreinigern beitragen.
Mögliche Quellen für Formaldehyd können Möbel, Wandverkleidungen, Täfelungen, Spanplatten, Sperrholz, Desinfektionsmittel, Reinigungsmittel, Kosmetika oder Tabakrauch sein. Verantwortlich für erhöhte Konzentrationen im Wohnbereich sind allerdings häufig Spanplatten in Wänden, Fußböden und Möbeln, wo Formaldehyd in verschiedenen Verbindungen im Leimharz enthalten ist.
Da Luftschadstoffe unsichtbar sind, kann das Aufspüren der Schadstoffquelle kann dabei kompliziert werden. Früher benötigte es Raumluftexperten, welche fachkundig Betroffenen bei der Suche geholfen haben. Mittlerweile sind jedoch auch im Handel Selbst-Tests erwerbbar, welche ein hohes Maß an Gewissheit bringen. Wir haben mehrere Tests miteinander verglichen und dabei festgestellt, dass für viele Fälle bereits ein Schnelltest ausreichend ist.
Im folgenden Video begleitet das Team von “W wie wissen” einen Raumluftexperten auf der Jagd nach Schadstoffquellen bei einer jungen Familie.
Vorbeugung: Beim Kauf darauf achten, dass Spanplatten mit dem Umweltengel ausgezeichnet sind. Dieser kennzeichnet formaldehydfreie Produkte. Beim Möbelkauf nach Klassifizierung der verwendeten Spanplatten fragen. Schnittstellen oder Bohrlöcher verschließen, da an diesen Stellen Formaldehyd austreten kann.
Testen: Es gibt schnelle und einfache Tests mit denen ein Gegenstand, Baustoff oder Material auf Formaldehydausdünstungen untersucht werden kann. Wir haben hier im folgenden Artikel vier im Testprodukte miteinander verglichen.
4-Formaldehydtests Im Vergleich | Testkit Oder Raumluftanalyse? | Das Solltest Du Wissen.
Sanierung: Gegenstände, die im Verdacht stehen viel Formaldehyd an die Raumluft abzugeben, sollten aus der Wohnung entfernt werden, z.B. ältere Möbel aus Spanplatten. Sind ganze Wände oder Fußböden aus Spanplatten gefertigt, sollte ein Bausachverständiger bezüglich der Möglichkeiten einer Versiegelung oder das Anbringen von Dampfsperren befragt werden. Die Reizeffekte verschwinden, sobald die Formaldehyd -Exposition aufhört. Formaldehyd reichert sich im Gegensatz zu anderen schädlichen Chemikalien nicht im menschlichen Organismus an.
An sich kann jeder Formaldehyd selbst messen. Um selbst Gewissheit zu bekommen, gibt es Schnelltests, welche durch einen Farbumschlag die Anwesenheit von Formaldehyd zeigen (Indikatorentests). Ebenso gibt es elektrische Sensoren, die Aufschluss über Formaldehyd geben können. Für einen Nachweis gegenüber Dritten sind außerdem Labortests erhältlich. Eine juristisch “wasserdichte” Messung ist jedoch nur mit einem Gutachter möglich, welcher vor Ort die Messung und Probennahme fachmännisch leitet bzw. selbst-durchführt. Für die meisten Fälle, genügen Indikatorentests als Orientierungshilfe, da diese an verschiedenen Stellen ausgelegt werden können und somit eine hohe örtliche Auflösung ermöglichen.
Wenn Sie weitere Informationen über die Methoden und Lösungen zur Messung der Formaldehydkonzentration erhalten möchten, können Sie im Artikel 4-Formaldehydtests Im Vergleich | Testkit Oder Raumluftanalyse? | Das Solltest Du Wissen mehr lesen.